26 November 2012

9e) Wirth p.20-25

Übersetzung Ura Linda Chronik 1933 

{15} THAT SEND THA ÉWA THÉR TO THÉRA BURGUM HÉRA.

Dies sind die Gesetze, die zu den Burgen gehören

1. SAHWERSA THÉR ARNE ÉNE BURCH BVWET IS.
SA MOT THJU FODDIK THÉRA ANTHA FORMA FODDIK ET TEX.LAND VPSTÉKEN WRDA.
THACH THAT NE MÉI NAMMER OWERS AS THRVCH THA MODER SKÉN.

1 So wenn irgendeine Burg gebauet ist,
soll die Lampe an der ersten Lampe auf Texland angezündet werden.
Doch dies darf nimmer anders als durch die Mutter geschehen.

2. EK MODER SKIL HJRA AJN FAMNA KJASA.
ALSA THÉRA THÉR VPPA THÉRA OTHERA BURGUM AS MODER SEND.

2 Jede Mutter darf ihre eigenen Maiden kiesen:
ebenso diejenigen, die auf den anderen Burgen als Mutter sind.

3. THJU MODER TO TEX.LAND MÉI HJRA FOLGSTER KJASA
THACH SAHWERSA HJU FALTH ÉR HJU.T DÉN HETH
SA MOT THAS KÉREN HWERTHA VPPA ÉNE MÉNA ACHT.
BY RÉDUM FON ALLE STATA ET SÉMNE.

3 Die Mutter auf Texland mag ihre Nachfolgerin kiesen,
doch wenn sie stirbt, ehe sie es getan,
so muß dieselbe gekoren werden auf einer gemeinen Acht (Volks- oder Gerichtsversammlung),
bei Rat von allen Staaten zusammen.

4. THJU MODER TO TEX.LAND
MÉI ÉN AND TVINTICH FAMNA AND SJVGUN SPILLE MANGÉRTA HAVA.
TILTHJU THÉR AMMER SJVGUN BY THÉRE FODDIK MUGE WAKJA
DÉILIKES AND THES NACHTES.
BY THA FAMNA THÉR VPPA ORA BURGUM AS MODER THJANJA ALSA FÉLO.

4 Die Mutter auf Texland
mag einundzwanzig Maiden und sieben Spindelmädchen haben,
auf daß da immer sieben bei der Lampe mögen wachen,
am Tage und in der Nacht;
bei den Maiden, die auf den anderen Burgen als Mutter dienen, ebenso viele.

5. SAHWERSA EN FAM ANNEN GADA WIL.
SA MOT HJU.T THÉRE MODER MELDA.
AND BISTONDA TO THA MANNISKA KÉRA.
ÉR HJU MITH HIRA TOCHTIGE ADAMA THAT LJUCHT BIWLATH.

5 So wenn eine Maid sich mit einem gatten will,
soll sie es der Mutter melden
und sehenden Fußes zu den Menschen wiederkehren,
ehe sie mit ihrem zugigen Atem das Licht verunreinigt.

6. THJU MODER AND ALREK BURCH.FAM. SKIL MAN TOFOGJANDE
ÉN AND TVINTICH BURCH.HÉRAN SJVGUN ALDA WISA.
SJVGUN ALDA KAMPAR AND SJVGUN ALDA SÉ.KAMPAR. {16}

6 Der Mutter und einer jeglichen Burgmaid soll man beigeben
einundzwanzig Burgherren, sieben alte Weisen,
sieben alte Heerkämpen und sieben alte Seekämpen.


7. THER FON SKILUN ALLE JÉRON TO HONK KÉRA
THRIM FON ELIK SJVGUN.
THACH HJA NE MUGON NAVT VPFOLGATH NE WERTHA
THRVCH HJARA SIBTAL. NÉJAR SA THA FJARDA KNI.

7 Davon sollen alle Jahre heimkehren
dreie von jedweden Sieben,
doch es darf ihnen niemand nachfolgen,
der ihrer Sippschaft näher ist als das vierte Knie.

8. AIDER MÉI THRÉ.HVNDRED IONGA BURCHWÉRAR HAVA.

8 Jedwede Burg darf dreihundert junge Burgwehrer haben.

9. FAR THISSA THJANESTA SKILUN HJA LÉRA FRYA.S TEX AND THA ÉWA.
FON THA WISA MANNON THENE WISDOM.
FON THA ALDA HÉR.MANON THENE KUNST FON THA ORLOCH
AND FON THA SÉ.KENINGGAR THENE KUNSTA
THÉR BI THAT BUTE.FARA NÉTHLIK SEND

9 Für diese Dienste sollen sie Fryas Rat und die anderen Gesetze lernen,
von den weisen Männern die Weisheit,
von den alten Heermännern die Kunst des Krieges
und von den alten Seekönigen die Fertigkeiten,
welche für die Außenfahrt nötig sind.

10. FON THISSA WÉRAR SKILUN JÉRLIKES HVNDRED TO BEK KÉRA.
THACH SEND THÉR SVME VRLAMTH WRDEN.
SA MUGON HJA VPPER BURCH BILIWA HJARA ÉLLE LÉVA LONG.

10 Von diesen Wehrern sollen jährlich hundert zurückkehren:
doch sind da welche gelähmt worden,
so mögen sie auf der Burg verbleiben ihr ganzes Leben lang.

11. BY THAT KJASA FON THA WÉRAR
NE MÉI NIMMEN FON THÉRA BURCH NÉN STEM NAVT NE HAVA.
NI THA GRÉVETMANNA JEFTA OTHERA HAVEDA.
MAN THAT BLATA FOLK ALLÉNA.

11 Bei der Küre der Wehrer
darf niemand derer von der Burg eine Stimme haben,
noch die Grevetmänner, noch andere Häuptlinge,
sondern bloß das Volk allein.

12. THJU MODER ET TEX.LAND SKIL MAN JÉVA.
THRJA SJVGUN FLINKA BODON
MITH THRIA TWILLIF RAPPA HORSA.
VPPA ORA BURGUM EK BURCH.FAM
THRÉ BODON MITH SJVGUN HORSA.

12 Der Mutter auf Texland soll man geben
dreimal sieben flinke Boten
mit dreimal zwölf schnellen Rossen;
auf den anderen Burgen jeder Burgmaid
drei Boten mit sieben Rossen.

13. AK SKIL AJDER BURCH HAVA FIFTICH BVWARA
THRVCH THAT FOLK AKÉREN.
MEN THÉRTO MÉI MAN ALLÉNA JÉVA.
SOKKA THÉR NAVT ABEL AND STORA FAR WÉRA
NER TO BUTAFARAR SEND. {17}

13 Auch soll jede Burgmaid haben fünfzig Ackerbauer
durch das Volk gekoren;
aber dazu darf man allein solche suchen,
die nicht fähig und stark für die Wehr
noch für die Außenfahrt sind.

14. AJDER BURCH MOT HIRI SELVA BIDRUPPA
AND GENÉRA FON HIRA AJN ROND.DÉL
AND FON THAT DÉL THAT HJU FON THAT MARK.JELD BURTH.

14 Eine jegliche Burg muß sich aushelfen
und ernähren von ihrem eigenen Rundteil
und von dem Teil, das sie von dem Marktgelde erhebt.

15. IS THÉR AMMAN KÉREN VMBE VPPA BURGUM TO THJANJANDE
AND NIL.ER NAVT
THAN NE MÉI.R NA NÉN BURCH.HÉR WERTHA
AND DUS NÉN STEM NAVT NI HAVA.
IS.ER AL BURCH.HÉR SA SKIL HI THJU ÉR VRLJASA.

15 Ist da ein jemand gekoren um auf den Burgen zu dienen,
und er will nicht,
dann darf er nachher kein Burgherr werden
und also nie eine Stimme haben.
Is er bereits Burgherr, so wird er die Ehre verlieren.

16. SAHWERSA AMMAN RÉD GÉRT
FON THÉRE MODER THA FON ÉNE BURCHFAM.
SA MOT HI HIM SELVA MELDE BY THA SKRIWER.
THESSE BRANGTH.IM BY THA BURCH.MASTER.

16 So wenn jemand Rat begehrt
von der Mutter oder von einer Burgmaid,
soll er sich melden bei dem Schreiber.
Dieser bringt ihn zum Burgmeister, 

FORTH MOT.I NÉI THA LÉTSA. THAT IS THÉNE HÉLENER.
THÉR MOT SJA JEF ER AK BISÉTEN IS FON KVADA TOCHTUM.
IS.ER GOD SÉID THA VNDVATH HI HIM SELVA FON SINUM WÉPNA.
AND SJVGUN WÉRAR BRANGGATH HIM BY THÉRE MODER.

fürder zum Leetse, das is der Heiler (Arzt):
der soll sehen, ob er auch heimgesucht is von argen Seuchen.
Is er gesund gesagt, dann entledigt er sich seiner Waffen
und sieben Wehrer bringen ihn zur Mutter.

17. IS THJU SÉK VR ÉNE STATE
SA NE MUGON THÉR NAVT MINER THAN THRÉ BODON KVMA.
IS.T VR.T ÉLLA FRYA S LAND
THAN MOTON THÉR JETA THRJA SJVGUN TJUGA BY WÉSA.
THÉRUMBE THAT.ER NÉN KVA FORMVDA NAVT RISA NE MÉI
NOR SKALKHÉD DÉN NE WRDE.

17 Ist es eine Sache über eine State,
so dürfen nicht minder als drei Boten kommen;
ist es über ganz Fryasland,
so müßten da noch dreimal sieben Zeugen bei sein,
darum daß kein übles Vermuten sich erhebe
noch Schalkheit getan werde.

18. BY ALLE SÉKUM MOT THA MODER WALDA AND NJVDA
THAT HJRA BARN. THAT IS FRYAS FOLK.
SA MÉT.RIK BILIWA AS THAT WÉSA MÉI.
THAT IS THI GRATESTA HJRAR PLICHTA.
~ AND VS ALRA. VMBER THÉR AN TO HÉLPANDE. {18}

18 Bei allen Sachen muß die Mutter obwalten und acht haben,
daß ihre Kinder, das ist Fryas Volk,
so maßvoll bleiben wie nur möglich ist.
Das ist die größte ihrer Pflichten,
und unser aller Pflicht ist es, ihr dabei zu helfen.

19. HAT MAN HJA BY ÉNNE RJUCHTLIKA SÉKE ANHROPEN
VMBER UTSPRÉK TWISK ANNEN GRÉVET.MAN AND THA MÉNTE.
AND FINDATH HJU THJU SÉKE TVIVELIK
SA MOT HJU TO BATA FON THÉR MÉNTE SPRÉKA
TILTHJU THÉR FRÉTHO KVMA.
AND THRVCHTHAM THAT BÉTRE SY.
THAT ÉN MAN VNRJUCHT DÉN WRDE THAN FÉLO.

19 Hat man sie bei einer rechtlichen Sache angerufen,
um einen Schiedsspruch zu tun zwischen einem Grevetmann und der Gemeinde,
und findet sie die Sache zweifelhaft,
so soll sie zum Besten der Gemeinde sprechen,
auf daß da Friede komme,
und dieweil es besser ist,
daß einem Manne Unrecht getan werde als vielen.

20. KVMTH HWA VMB RÉD AND WÉT THJU MODER RÉD
SA ACH HJU THAM BY STONDA TO JÉWANE.
NÉT HJU BY STONDA NÉN RÉD
SA MÉI HJU WACHTJA LÉTA SJVGUN DÉGUM.
NÉT HJU THAN NACH NÉN RÉD.
SA MUGON HJA HINNE BRUDA.
AND HJA NE MUGON HJRA SELVA NAVT BIKLAGJA.
TIL HJU NÉN RÉD BÉTRE IS THAN KVA RÉD.

20 Kommt einer um Rat und weiß die Mutter Rat,
so hat sie den sogleich zu geben;
weiß sie sogleich keinen Rat,
so mag sie warten sieben Tage.
[...]

21. HETH EN MODER ARGE RÉD JÉVEN UT KVADA WILLA
SA MOT MAN HJA DÉJA JEFTA UT OF LANDUM DRIVA
STOKNAKEN AND BLAT.

21 Hat eine Mutter argen Rat gegeben aus üblem Willen,
so soll man sie töten oder aus dem Lande treiben
splitternact und bloß.

22. SEND HJRA BURCH.HÉRA MÉDEPLICHTICH
THAN DVATH MAN ALSA MITH THAM.

22 Sind die Burgherren mitpflichtig,
dann tue man desgleichen mit ihnen.

23. IS HJRA SKILD TVIVELIK JEFTA BLAT FORMODA.
SA MOT MAN THÉR.VR THINGJA AND SPRÉKA.
IS.T NÉDICH ÉN AND TWINTICH WYKA LONG.
STEMTH THA HALFDÉL SKILDICH
SA HALDE MAN HJA VR VNSKILDICH.
TWÉDE SA WACHT MAN JETA EN FVL JÉR.
STEMTH MAN THAN ALSA.
SA MÉI MAN HJA SKILDICH HALDA.
THA NAVT NI DÉJA. {19}

23 Ist ihre Schuld zweifelhaft oder bloßes Vermuten,
so muß man hierüberdingen und sprechen,
ist es nötig, einundzwanzig Wochen lang.
Stimmt der Halbteil schuldig,
so halte man sie für unschuldig;
zwei Drittel, so warte man noch ein volles Jahr.
Stimmt man dann noch dermaßen,
so möge man sie für schuldig halten,
doch nicht töten.

24. SAHWERSA THÉR SVME AMONG THAT THRIMNA SEND
THAM HJA ALSA SÉR VNSKILDICH MÉNE
THAT HJA HJA FOLGJA WILLE
SA MUGON HJA THAT DVA
MITH AL HJARA DRIWANDE AND TILBARA HAVA.
AND NAMMAN ACHT HJAM THÉR.OVIR MIN TO ACHTJANE.
TILTHJU THAT MARA.DÉL ALSA BLID KAN DWALA SA HAT MINRA.DÉL.

24 So wenn da welche unter dem Drittel sind,
die sie also sehr unschuldig wähnen,
daß sie ihr folgen wollen,
so mögen sie das tun
mit all ihrer treibenden und fahrenden Habe,
und niemand hat sie darum gering zu achten,
dieweil das Mehrteil ebensogut irren kann wie das Minderteil.

MÉNA ÉWA.

Gemeine Gesetze

1. ALLE FRYA BARN SEND A É.LIKA WISA BARN.
THÉRVMBE MOTON HJA AK É.LIKA RJUCHTE HAVA
ALSA BLID VPPAT LAND AS VPPAT É. THAT IS WÉTER
AND VP ELLA THAT WR.ALDA JEFTH.

1 Alle frei Geborenen sind auf gleiche Weise geboren.
Darum müssen sie auch gleiche Rechte haben,
ebensogut auf dem Lande als auf dem Ee, das ist Wasser,
und auf allem, was Wralda gibt.

2. ALLERA MANNALIK MÉI.T WIF SINRA KÉSA FRÉJA
AND EK TOGHATER MÉI EFTER HJRA HELD.DRVNK BJADA THÉR HJU MINTH.

2 Jedwedes Mannsbild darf das Weib seiner Küre freien,
und jede Tochter darf aber ihren Heiltrunk dem bieten, den sie minnt.

3. HETH HWA EN WIF NIMTH SA JÉFT MAN HJAM HUS AND WARV.
NIS THÉR NÉN SA MOT.AT BVWATH WRDE.

3 Hat jemand ein Weib genommen, so gibt man ihm Haus und Werf.
Ist keins da, so muß es gebaut werden.

4. IS.ER NÉI EN OTHER THORP GONGON VMB.EN WIF
AND WIL HI THÉR BILIWA
SA MOT MAN HIM THÉR EN HUS EN WARF JÉWA
BIJONKA THAT NOT FON THA HÉMRIK.

4 Ist er nach einem anderen Dorf gegangen um ein Weib
und will er dort bleiben,
dann muß man ihm allda ein Haus und Werf geben
nebst der Nutz-nießung der Hemrik (gemeine Dorfmark).

5. ALLERA MANNALIK MOT MAN EN AFTER DÉL AS WARF BY SINA HUS JÉVA.
THA NIMMAN NE MÉI EN FARDÉL BY SIN HUS NAVA
FUL MIN EN ROND.DÉL.
ALLÉNA. JEF HWA EN DAD DÉN HETH TO MÉNA NITHA
SA MÉI HIM THAT JÉVEN WRDE.
AK MÉI SIN JONGSTE SVN THAT ERVA.
AFTER THAM MOT THAT THORP THAT WITHER NIMA. {20}

5 Jedwedem Mannsbild muß man ein Afterteil als Werf bei seinem Haus geben;
denn niemand mag ein Vorderteil bei seinem Hause haben,
viel minder einen Rundteil.
Allein wenn jemand eine Tat getan hat zu gemeinem Nutzen,
so mag ihm das gegeben werden.
Auch mag sein jüngster Sohn das erben.
Nachdem muß das Dorf es wieder nehmen.

6. EK THORP SKIL EN HÉM.RIK HAVA NÉI SINA BIHOF
AND THÉNE GRÉVA SKIL NJVDA
THAT ALRA EK SIN DÉL BIDONGTH AND GOD HALD
TILTHJU THA AFTER.KVMANDE NÉN SKADA NAVT NE LYDA NE MVGE.

6 Ein jegliches Dorf soll eine Hemrik haben nach seinem Behuf
und der Graf soll des warten,
daß ein jeder seinen Teil dünget und gut hält,
auf daß die Nachfahren keinen Schaden erleiden mögen.

7. EK THORP MÉI EN MARK HAVA
TO KAP AND TO VR KAP JEFTA TO WANDELJA.
ALLE.T ORA LAND SKIL BVW AND WALD BILIVA.
THA THA BAMA THÉRA NE MÉI NIMMAN NAVT FALLA.
BUTA MÉNA RÉDA AND BUTA WÉTA THES WALD.GRÉVA.
HWAND THA WALDA SEND TO MÉNA NITHA.
THÉRVMBE NE MÉI NIMMAN THÉR MASTER OF SA.

7 Ein jegliches Dorf darf einen Markt haben
zum Kauf oder Verkauf oder zum Tausch.
All das andere Land soll Bau und Wald bleiben.
Doch die Bäume darin darf niemand fällen
sonder gemeinen Rat und sonder Wissen des Waldgrafen:
denn die Wälder sind zu gemeinem Nutzen.
Darum darf niemand deren Meister sein.

8. AS MARK.JELD NE MÉI THAT THORP NAVT MAR NI NIMMA
SA THA TILLIFTE [?that illifte?] DÉL FON THA SKAT.
HOR FON THA IN.HÉMAR NER FON THA FÉR.HÉMANDE.
AK NE MÉI THA MARK.SKAT NAVT ÉR VRSELLATH NE WERTHA
AS THAT ORA GOD.

8 Als Marktgeld darf das Dorf nicht mehr nehmen
als den elften [?zwölften?] Teil des (Markt-) Gutes,
weder von den Einheimischen noch von den Ausheimischen.
Auch darf der Marktschatz nicht eher verkauft werden
als das andere Gut.

9. ALLE.T MARK.JELD MOT JÉRLIKES DÉLATH WRDE.
THRJA DÉGAN FAR THÉRE JOL.DÉI.
AN HVNDRED DÉLUN TO DÉLANDE.

9 Alles Marktgeld muß jährlich geteilt werden,
drei Tage vor dem Jultag
in hundert Teile zu teilen.

10. THI GRÉVETMAN MIT SINUM GRÉVUM SKIL THÉR OF BURA TWINTICH DÉLA.
THÉNE MARK.RJUCHTER AND SINUM HELPAR. FIF DÉLA
MARK.JELD. TIAN DÉLA.
THJU FOLKESMODER ÉN DÉL.
THJU GA.MODER FJVWER DÉLA.
THAT THORP TJAN DÉLA.
THA ARMA. THAT IS THÉRA. THAM NAVT WARKA NI KUNNA NI MUGE
FIFTICH DÉLA.

10 Der Grevetmann mit seinen Grafen soll davon erheben zwanzig Teile;
der Marktrichter zehn Teile und seine Helfer fünf Teile;
[Marktgeld zehn Teile]
die Volksmutter einen Teil;
die Gaumutter vier Teile,
das Dorf zehn Teile;
die Armen, das sind die, welche nicht arbeiten können oder vermögen,
fünfzig Teile.

11. THÉRA THAM TO MARKA KVME
NE MUGON {21} NAVT NI WOKERJA.
KVMATH THÉR SVM. SA IS.T THÉRA FAMNA PLICHT
HJAM KANBÉR TO MAKJANA INVR THAT ÉLLE LAND.
TILTHJU HJA NIMMERTHE KÉREN NAVT WRDE TO ENG AMPT
HWAND SOKA HAVATH EN GIRA.LIK.HIRTE.
VMBE SKAT TO GARJA SKOLDE HJA ELLA VRRÉDA
THAT FOLK. THJU MODER. HJARA SIBBEN
AND TO THA LESTA HJARA SELVA.

11 Diejenigen, die zum Markt kommen,
dürfen nicht wuchern.
Kommen dawelche, so is es die Pflicht der Maiden,
sie kenntlich zu machen über das ganze Land,
auf daß sie nimmermehr gekoren werden zu irgendeinem Amt:
denn solche haben ein gieriges Herz.
Um Schätze zu sammeln, würden sie alles verraten,
das Volk, die Mutter, ihre Sippen
und zuletzt sich selber.

12. IS THÉR ANMAN ALSA ARG THAT.ER SJVCHT.SIAK FJA
JEFTHA VRDÉREN WÉR VRSELLATH VR HÉL GOD.
SA MOT THENE MARK.RJUCHTAR HIM WÉRA
AND THA FAMNA HIM NOMA INVR.ET ÉLLE LAND.

12 Is da einer so arg geworden, daß er sieches Vieh
oder verdorbene Ware verkauft für heil gutes,
so muß der Marktrichter ihm wehren
und die Maiden müssen ihn nennen über das ganze Land.

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